Öffentliche Vorstellung des Fördervereins Gymnasium für Poing e.V.i.G.

Am Samstag, den 2. März 2024, stellte der Förderverein „Gymnasium für Poing e.V.i.G.“ den Vorstand des Vereins und seine Ziele und Aufgaben in der Grundschule am Bergfeld in der Gebrüder-Grimm-Straße 2 in Poing vor. Der Veranstaltungsort war mit Bedacht gewählt worden, denn er liegt direkt gegenüber dem Bauplatz des zukünftigen Gymnasiums. Bei der Info-Veranstaltung war auch die aktuelle Situation an den umliegenden Gymnasien sowie  der aktuelle Beschlussstand und seine Historie Thema. Eingeladen zu der Veranstaltung, zu der auch Vertreter einzelner Schulen, Bürgermeister aus Poing und den Nachbargemeinden und Gemeinderäte kamen, hatte der Vorstand des neugegründeten Vereins. Neben der Vorstellung des Fördervereins sollten auch neue Mitglieder geworben werden, um das breite Interesse am fünften Landkreis-Gymnasium zu institutionalisieren.

Der Vorstand des Fördervereins

Der Förderverein Gymnasium für Poing e.V.i.G versteht sich als überparteiliche Institution, an der sich ortsunabhängig sowohl Landkreisbürger als auch politische Vertreter und Institutionen beteiligen können.

Der Förderverein genießt die Unterstützung der Gemeinde Poing, der Bürgerinitiative Gymnasium in Poing (BIG) und der Interessengemeinschaft Gymnasium für Poing Jetzt!. Zum Vorstand gehören neben den beiden Vorsitzenden Altbürgermeister Albert Hingerl und Andrea Lacour  Schatzmeister Wolfgang Gerrer,  Schriftführer Stefan Müller, Kreisrätin Christa Stewens und Kreisrat Günter Scherzl sowie die beiden Gemeinderatsmitglieder Christina Tarnikas und Valentin Magori.

Auch der ehemalige DFB-Präsident Rainer Koch, der gemeinsam mit Schulleiterin Monika Koch zu den Gründungsmitgliedern gehört, ist als Beisitzer Teil des Vorstandsteams.

Zweck des Fördervereins

Zusammen mit der Gemeinde Poing und den bestehenden Initiativen soll der Förderverein die Interessen der betroffenen Eltern und Schülerinnen und Schüler vertreten und den Landkreis Ebersberg und den Kreistag bei der Werbung für den Bau eines fünften Gymnasiums im Landkreis unterstützen. „Wir wollen die Bildungsregion Ebersberg stärken und das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Umsetzung einer Bildungsinfrastruktur bei allen Landkreisbürgern schärfen. Dafür brauchen wir Bürger, die durch ihre Mitgliedschaft ihre Meinung signalisieren. Gemeinsam können wir es schaffen.“, sagt der erste Vorsitzende des Fördervereins, Albert Hingerl.

Das Logo des Fördervereins

Das Zusammenspiel, das für den Bau eines fünften Landkreis-Gymnasiums notwendig ist, drückt sich auch im neuen Logo des Fördervereins aus. Designerin Solveig Hansen hat es entworfen, vorgestellt wurde es auf der Veranstaltung von Christa Stewens. Der Körper des angedeuteten Schulgebäudes besteht aus fünf Puzzleteilen, die ineinandergreifen und unter einem Dach vereint sind. Die Farben blau, gelb, grün und weiß sind den Landkreis- und Gemeindefarben entlehnt. Exemplarisch für alle Gemeinden im Landkreis sind die Farben blau und gelb der Gemeinde Poing gewählt, die aber auch Teil vieler anderer Landkreisgemeinden sind.

Die aktuelle Situation

„Das Gymnasium Poing erfährt eine große politische Zustimmung und dafür bedanken wir uns.“, sagt Albert Hingerl. Die Zuständigkeit für die Finanzierung des Baus liegt beim Landratsamt als Träger, dessen Kreishaushalt sich zum großen Teil über die so genannte Kreisumlage speist, die von den einzelnen Gemeinden zu entrichten ist. Aufgrund der vielen und kostenintensiven Aufgaben des Landkreises sowie der knappen Haushaltsmittel hat das Gymnasium leider keine entsprechende Priorität für einen konkreten Startschuss und wurde deshalb auf die Warteliste gesetzt, obwohl die Fläche für den Bau eines Gymnasiums von der Gemeinde Poing bereits zur Verfügung gestellt wurde und auch der laufende Betrieb des Gymnasiums durch das Kultusministerium, und damit dem Freistaat Bayern, finanziert ist.

Der Bedarf an gymnasialer Bildung im Landkreis Ebersberg

Aktuell besitzt der Landkreis Ebersberg vier Gymnasien mit den Standorten Markt Schwaben, Vaterstetten, Kirchseeon und Grafing. Zurzeit besuchen 566 Schüler aus Pliening und Poing die Gymnasien in Vaterstetten und Markt Schwaben. Auf das Gymnasium in Kirchheim, das zum Landkreis München gehört, gehen 221 Schüler aus Pliening und Poing. Insgesamt weichen also 787 Schüler aus unmittelbarer Nähe des neuen Gymnasiums-Standortes auf die drei nächstgelegenen Gymnasien aus, deren Aufnahmekapazität bereits jetzt an den Grenzen des Machbaren liegt.

Die Zahlen beruhen auf Informationen des Kultusministeriums zum aktuellen Schuljahr. In diesen Zahlen nicht berücksichtigt sind Schüler, die nach Erding oder München ausweichen, um ihrer gewünschten schulischen Bildung nachgehen zu können.

Die Entwicklung der Gesamt-Schülerzahlen in den bestehenden vier Landkreis-Gymnasien bis zum Jahr 2035 wird wegen des bevorstehenden Wechsels zum G9 und der demografischen Entwicklung weiter wachsen. Ohne den Bau eines fünften Landkreis-Gymnasiums wird Vaterstetten weitere 300 Schüler aufnehmen müssen, Markt Schwaben wird von 1.341 auf 1.680 Schüler wachsen, Kirchseeon muss in Zukunft 1.356 statt bisher 992 Schüler beschulen und in Grafing werden 1.378 statt bisher 936 Kinder zur Schule gehen.

Mit einem Gymnasium in Poing, das 1.045 Schüler unterrichten kann, könnte das Gymnasium Markt Schwaben um 555 Schüler, das Gymnasium in Vaterstetten um 130 Schüler und die Gymnasien in anderen Landkreisen um 340 Schüler entlastet werden.

Bisherige Entscheidungen zum Gymnasiums-Neubau

Mit Blick auf die Schülerzahlen und das prognostizierte Einwohnerwachstum im Landkreis wird das Gymnasium Poing bereits 2017 in den Masterplan Schulen des Landkreises Ebersberg aufgenommen. 2018 genehmigt das Kultusministerium den Bau eines Gymnasiums in Poing. 2020 kommt das zukünftige Gymnasium aufgrund fehlender Finanzmittel des Landkreises Ebersberg auf die Warteliste für Investitionen. 2021 setzt sich die Gemeinde Poing mit einer ersten Resolution des Gemeinderates an den Kreistag für den Baubeginn des Gymnasiums ein, die Interessengruppe Gymnasium Jetzt! gründet sich. 2022 wird in einer Machbarkeitsstudie der Bau des Gymnasiums auf 110 Millionen Euro geschätzt. Die Interessengemeinschaft Gymnasium Jetzt! übergibt dem Kreistag 1.800 Stimmen, die sich in einer von der IG initiierten Online-Petition für den Baubeginn des Gymnasiums ausgesprochen haben. Der Bau des Gymnasiums bleibt nichtsdestotrotz auf der Warteliste für Investitionen. 2023 verfasst der Gemeinderat Poing eine zweite Resolution an den Kreistag mit der Aufforderung, das Gymnasium von der Warteliste zu nehmen und mit den Planungen zu beginnen. Das Gymnasium bleibt trotzdem auf der Warteliste, es wird allerdings eine Planungsphase 0 beauftragt. 2024 gründet sich der Förderverein Gymnasium für Poing e.V.i.G., um gemeinsam mit dem Landkreis Ebersberg, der Gemeinde Poing und den Gymnasiums-Initiativen für den Baubeginn zu werben.

Ziele und Aktionen des Fördervereins

Das übergeordnete Ziel des Fördervereins ist, dass das Gymnasium von der Warteliste genommen und die Kosten für den Neubau in den Haushalt 2025 aufgenommen werden. Dafür sollen im kommenden Jahr viele Gespräche mit Schulleitungen, Politik und Co. geführt und Kosten- und Alternativen-Diskussionen unterstützt und begleitet werden. Weiterhin soll über möglichst viele Mitglieder die Dringlichkeit demonstriert und Spenden zur Finanzierung von Aktionen gesammelt werden. Verbleibende Gelder sollen später für das aktive Schulleben zur Verfügung stehen.

Mitglied werden

Das Anliegen des Fördervereins kann durch eine Mitgliedschaft in Höhe von 20,- Euro im Jahr und für jedes weitere Familienmitglied in Höhe von einem Euro unterstützt werden. Die Beitrittserklärung kann über die Website des Vereins unter www.gymnasium-fuer-poing.de heruntergeladen werden.